Fintech boomt und wird mit seinen innovativen Technologien die Finanzdienstleistungsbranche in Deutschland in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Fintech-Startups arbeiten extrem kundenzentriert und hinterfragen die geltenden Gesetzmäßigkeiten. Inzwischen gibt es auch auf dem deutschen Markt eine unübersichtliche Vielseitigkeit an jungen Fintech-Unternehmen. Unsere Infografik zeigt auf einen Blick, welche Fintech-Startups und digitalen Innovationen sich in Deutschland entwickelt haben.
Die Bedeutung und Verbreitung von Fintech
Die Abkürzung Fintech (Finanztechnologie) bezeichnet alle digitalen Innovationen im Finanzdienstleistungsbereich. So genannte Fintech-Startups sind junge, webbasierte Unternehmen, die durch ihren kundenbezogenen mobilen Service und die Nutzung neuer digitaler Technologien den bisherigen Finanzdienstleistungssektor stark beeinflussen und nachhaltig verändern können. Dass Fintech kein kurzfristiger Trend ist, zeigte sich auch auf dem jüngsten Weltwirtschaftstreffen in Davos Ende Januar 2016, wo laut Medienberichten fast jede Bank von der Fintech-Thematik sprach.
Das Zentrum der Fintech-Szene, wie unsere Infografik zeigt, ist derzeit Berlin, da sich hier über 20 Unternehmen die meisten Startups angesiedelt haben. Dahinter folgen München, Hamburg und Düsseldorf. Die europäische Fintech-Szene trifft sich derzeit vor allem in London, das man als Herz und Gehirn der Finanztechnologie bezeichnen kann. Im deutschen Raum ist es vor allem Frankfurt und Köln, wo die größten Fintech-Treffen stattfinden. Trotz einiger Netzwerktreffen in Berlin fehlt es hier noch an einem größeren Event. Mehr Aufmerksamkeit für die Fintech-Thematik schafft das zweite Mal in Folge der Wettbewerb zum besten Fintech-Startup des Jahres, der von PaymentandBanking veranstaltet wird.
Das Who-is-Who der Fintech-Startups
Was macht die einzelnen Fintech-Bereiche aus und welche Startups gehören dazu? Unsere Fintech Infografik stellt sie vor.
Banking
Die mobile Kontoführung ohne Bankschalter bedient das Kundenbedürfnis nach individueller, schneller und unkomplizierter Finanzverwaltung.
Dazu gehören u.a.:
Fidor Bank: webbasierte Direktbank mit klassischem Kontoangebot und Social-Banking Ansatz
Gini: eine Banking App & Anbieter technischer Lösungen zur Dokumentenanalyse
Number26: Mobiles Girokonto inklusive MasterCard, Mobile App und Online-Banking
Insurance
Im Versicherungsbereich entstehen faire, einfache und kundenorientierte Versicherungsmodelle.
Dazu gehören u.a.:
Fairr: eine Plattform für alternative Produkte zur Altersvorsorge wie Riester-, Rürup-Rente und betriebliche Altersvorsorge
GetSafe: ein digitaler Versicherungsmanager
Friendsurance: erstes Peer-to-peer-Versicherungskonzept, das Versicherte gleicher Versicherungsart in Gruppen zusammenschließt und bei Schadensfreiheit eine Bonuszahlung ermöglicht
Lending
Darunter versteht man den Online-Vergleich flexibler Ratenkredite und die Vergabe von Privatkrediten außerhalb eines Finanzinstituts.
Dazu gehören u.a.:
Smava: Online-Vergleichsportal für Ratenkredite
Auxmoney: ein Crowdfunding & Crowdlending-Kreditmarktplatz
Kreditech: „Digitales Banking“, bei dem Kreditwürdigkeit anhand von Big Data und selbstlernenden Algorithmen geprüft wird
Vexcash: Online-Kreditvermittler für Klein- und Kurzzeitkredite: Mehr auf Vexcash.com
Payment
Die Zunahme digitaler Geschäftsabschlüsse erfordert neue Bezahlmodelle mit geringen Transaktionskosten und einfacher Abwicklung.
Dazu gehören u.a.:
Cringle: Zahlungslösung für Transaktionen unter Freunden
SumUp: Mobiles Kassensystem für Händler
Barzahlen: Bezahlverfahren, das Online-Käufe mit Barzahlung ermöglicht
Trading & Investing
Dahinter steckt eine mobile Verwaltung von Aktiendepots und die Optimierung der persönlichen Investitionsstrategien durch Austausch mit Experten.
Dazu gehören u.a.:
Cashboard: Technologieplattform zur transaktionskostenfreien Steuerung von Anlageprodukten
Weltsparen: Online-Marktplatz für Festgelder europäischer Banken
Easyfolio: Unabhängiger Anbieter einfacher Investmentlösungen
Das Fintech-Glossar
Big Data
Einsatz und Auswertung großer Datenmengen aus vielfältigen Quellen zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen, Segmentierung von Kunden und Generierung von Einsparpotenzialen.
Neo Investing
Privatanleger können sich bereits mit geringen Beträgen ab 250 € an jungen Unternehmen und einzelnen Immobilien beteiligen.
Peer-to-peer
Die Wertschöpfung kommt (teilweise) durch Verknüpfung von Privatpersonen zustande, statt nur auf dem Austausch zwischen Unternehmen und Kunde zu beruhen.
Social Banking
Ist ein Sammelbegriff für privatwirtschaftliche Banken, die soziale und ökologische Belange beachten.
Social Trading
Privatanleger teilen ihre Anlagestrategien in einem sozialen Netzwerk, um voneinander zu profitieren.
Ihnen fehlt ein Begriff oder Sie haben eine Anmerkung zur Fintech-Thematik? Sehr gern tauschen wir uns hier in den Kommentaren mit Ihnen aus.
Katja Nauck war bis November 2016 Social-Media-Managerin bei Friendsurance und verantwortete den Content im Friendsurance Blog. Sie sammelte bereits Erfahrung als Blogredakteurin und Social Media Verantwortliche für verschiedene Startups und Verlage.