Untervermietung via Airbnb: Was erlaubt ist und wie Sie versichert sind

• Katja Nauck • Keine Kommentare • 

Immer mehr Mieter bieten in deutschen Großstädten ihre eigenen Wohnungen zur Untermiete an. So kann man bei leer stehender Wohnung etwas zur Miete hinzuverdienen und die Wohnung ist unter Beobachtung.
Wir klären auf, was man bei der Untervermietung einer Wohnung beachten sollte und wie Airbnb Vermieter jetzt durch eine kostenlose Haftpflichtversicherung absichert.

Airbnb Wohnung untervermieten © friendsurance

Darf ich meine Wohnung untervermieten?

Ein Mieter darf nicht so ohne weiteres seine eigene Mietwohnung oder Teile dieser an Dritte vermieten. Der Vermieter will wissen, wer in der Wohnung lebt und kann auch dagegen widersprechen. Vermieten bedeutet in diesem Falle, dass eine dritte Person dauerhaft in der eigenen Wohnung wohnt und einen Teil der Miete zahlt. Im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 540 Absatz 1) ist geregelt, dass der Mieter sich im Falle einer Untervermietung die Erlaubnis des Vermieters einholen muss.

Die Genehmigung zur Untervermietung muss schriftlich erteilt werden. Mündliche Absprachen sind nicht rechtlich bindend. Wer einen guten Draht zum Vermieter hat, und mit ihm im Gespräch geklärt hat, dass eine Untervermietung in Ordnung geht, sollte hier vorsichtig sein: Im Zweifelsfall kann der Vermieter das leugnen, wenn er die Erlaubnis nie schriftlich erteilt hat. Die Konsequenzen wären die Kündigung des Mietvertrags.

Wann Sie Anspruch auf Untervermietung haben

Laut BGB (§ 553 Absatz 1) hat der Mieter einen Anspruch auf Untervermietung, wenn er ein berechtigtes Interesse vorweisen kann. Die wichtigste Voraussetzung für die Untervermietung ist, dass nur ein Teil der Wohnung vermietet wird und der Mieter weiterhin in der Wohnung wohnt. Sie müssen dem Vermieter in diesem Fall Ihren Anspruch so genau wie möglich schildern, sind aber nicht verpflichtet, Angaben über Einkommensverhältnisse und die Kreditwürdigkeit des Untermieters zu machen.

Hier können Sie sich eine „Vorlage zur Erlaubnis der Untervermietung herunterladen“, die Sie an Ihren Vermieter weiterreichen können.

In folgenden Fällen besteht Anspruch auf Untervermietung:

– Sie können die Miete allein nicht mehr tragen und sind auf die Untervermietung angewiesen
– Die Anzahl der in der Wohnung lebenden Personen verringert sich durch Tod oder Auszug
– Der neue Lebenspartner soll in die Wohnung aufgenommen werden

Der Mieter muss Ihnen in der Regel die Erlaubnis zur Untervermietung erteilen. Wenn der Vermieter Ihren Anspruch ablehnt, sollten Sie sich rechtlich beraten lassen.

Ist Wohnungssharing auch Untervermietung?

Wer seine Wohnung über Wohnungssharingplattformen wie AirBnB oder 9Flats an Touristen zeitweise vermietet, muss sich in jedem Fall die Zustimmung des Vermieters holen. Ansonsten hätte der Vermieter das Recht zur fristlosen Kündigung. Im Falle von Wohnungssharing liegt eine Vermietung vor, da man den Mietwohnungsraum privat, zeitlich begrenzt vermietet und dafür eine Vergütung erhält. Auch wenn der Vermieter eine Untervermietung erlaubt hat, bedeutet das nicht gleichzeitig die Erlaubnis zur Vermietung an Touristen. Der Vermieter muss dies nicht erlauben, da es sich um eine gewerbliche Tätigkeit handelt und der Wohnraum durch diese Art der Untervermietung zusätzlich beansprucht wird und die Immobilie entwertet. Einnahmen aus Wohnungsvermietung müssen außerdem auch versteuert werden.

Darf ich meine Wohnung als Ferienwohnung vermieten?

Viele deutsche Städte wie z. B. Berlin haben ein sogenanntes Zweckentfremdungsverbot erlassen, da immer mehr Privatwohnungen als Ferienwohnungen angeboten wurden. In der Regel muss ein Anbieter von Wohnungen bei den zuständigen Behörden die Erlaubnis für die Vermietung von Ferienwohnungen einholen. Wer als Mieter die eigene Mietwohnung als Ferienwohnung für Touristen anbietet, verstößt gegen dieses Zweckentfremdungsverbot und muss mit hohen Bußgeldern bis zu 50.000 € rechnen.

Was passiert, wenn der Untermieter oder Gast einen Schaden verursacht?

Laut BGB (§ 540 Absatz 2) ist der Mieter verantwortlich für Schäden, die der Untermieter in der Wohnung verursacht und oder auch für Lärm- und Geruchsbelästigungen durch den Untermieter. Der Mieter sollte daher unbedingt über eine Hausratversicherung verfügen, die alle Arten von Sachschäden innerhalb der Wohnung absichert und sich vergewissern, dass der Untermieter eine Haftpflichtversicherung besitzt. Die Haftpflichtversicherung würde dann für die Schäden aufkommen, die der Untermieter in der Wohnung selbst verursacht hat. Alle anderen Verantwortlichkeiten werden im Untermietvertrag geregelt.

Airbnb

Airbnb-Haftpflichtversicherung für Vermieter

Airbnb sichert seine Wohnungsvermieter ab sofort auch in Deutschland durch die sogenannte “Versicherung zum Schutz vor Gastgebern” ab. Dabei handelt es sich um eine Haftpflichtversicherung. Damit bietet die Sharing-Plattform Vermietern und Gästen eine kundenfreundliche Möglichkeit der Absicherung und hat eine Lösung für die bestehenden Sorgen über Absicherungsfragen der Gastgeber gefunden. Jeder, der sich über Airbnb registriert und seine Wohnung für Gäste anbietet, erhält kostenlos diesen Versicherungsschutz. Der Versicherungsschutz durch eigene Versicherungen bleibt jedoch davon unberührt. Dieser ist weiterhin notwendig und gültig. Durch diese Gäste-Haftpflichtversicherung sind solche folgende Schäden mit einer Versicherungssumme bis 800.000 € abgedeckt:

  • Unfälle mit Verletzungen, die Gästen während des Aufenthalts in der Gastwohnung zustoßen
  • Beschädigungen der Wohnung und gesamten Immobilie, die den Wohnungs- und Hauseigentümer betreffen
  • Sachschäden, die der Gast in der Wohnung anrichtet

Die Versicherung, mit der Airbnb weltweit kooperiert, ist das internationale Versicherungsunternehmen Lloyd’s of London. Neben den USA und Deutschland gilt der Versicherungsschutz der Haftpflichtversicherung für Gäste in weiteren 14 Ländern.

 

 

 
Achtung: Als Gastgeber und Teilnehmer von Airbnb sollte man sich jedoch genau informieren, wann der Versicherungsanspruch besteht und welche Fälle ausgeschlossen sind. Hier gibt es, wie bei jeder Versicherung, eine Reihe von Obliegenheiten und Ausschlüssen, die man kennen sollte.

 

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