Brände gehören neben Wasserschäden zur häufigsten Ursache von Schadensfällen im Haushalt. Das Institut für Schadensverhütung ermittelt jährlich über 1000 Brandursachen. Wie schnell passiert es, dass man außer Haus geht und den Herd oder andere Küchengeräte unbeabsichtigt angeschaltet lässt! Hier erfährst du, wie du dich vor den häufigsten Gefahrenquellen schützen kannst und was du im Falle eines Brandschadens bei der Regulierung über die Hausratversicherung beachten solltest.
Häufige Brandherde im Haushalt
Die Küche ist der Brandherd Nr. 1 in einer Wohnung. Jeder hat bestimmt schon einmal auf der heißen Herdplatte aus Versehen eine Schüssel abgelegt. Geschmolzenes Plastik stinkt nicht nur extrem, sondern löst auch schnell einen größeren Brand aus.
Hier solltest du die größte Sorgfalt an den Tag legen und alle elektrischen Geräte wie Mikrowelle, Herd, Wasserkocher und Kaffeemaschine immer ausschalten, wenn sie nicht in Benutzung sind oder sich keiner in der Wohnung befindet. Auch eine verschmutzte Dunstabzugshaube mit Fettablagerungen kann eine Gefahrenquelle darstellen, da sich das Fett sehr schnell entzündet. Daher solltest du deine Küche und Haushaltsgeräte alle sauber halten, um die Gefahr eines Brandes zu reduzieren. Leicht entzündliche Materialien oder gar brennbare Flüssigkeiten solltest du besser immer aus der Küche entfernen. Sehr schnell kann heißes Bratenfett durch den Kontakt mit einer leicht entzündlichen Flüssigkeit zu einem plötzlichen Brandherd werden.
Achtung: Lösche heißes brennendes Fett nie mit Wasser, da es die Explosionswirkung von Feuer noch verstärkt! Die beste Möglichkeit ist es, die Flamme mit einem nicht-brennbaren Material zu ersticken und die Sauerstoffzufuhr zu unterbinden.
Fast jeder vierte Brand entsteht durch elektrische Geräte. Der Klassiker, das Bügeleisen angeschaltet auf dem Bügelbrett, ist immer noch eine der häufigsten Brandursachen. Auch der Stand-by-Modus von Heimelektronik wie TV, PC und Hi-Fi-Anlagen erhöht die Brandgefahr, wenn es zu einem Kurzschluss kommt. Also schalte sie besser aus, wenn sie nicht in Benutzung sind. Das macht sich auch positiv auf deiner Stromrechnung bemerkbar!
Mehrfachsteckdosen sollten dabei nie überlastet oder zumindest durch einen Schalter gesichert werden.
Mit einem Heizkissen oder einer Heizdecke solltest du besser auch nicht einschlafen. Viele Brände entstehen über Nacht und überraschen die Bewohner im Schlaf – meistens ist es dann schon zu spät. Schalte alle elektrischen Heizgeräte besser über Nacht aus, auch wenn du im Winter eine mollig warme Wohnung vorziehst. Alle Geräte mit einer hohen Nutzwärme stellen einen gefährlichen Brandherd dar.
Zigarettenasche oder noch glimmende Zigarettenkippen können schneller einen Brand verursachen als man denkt. Daher solltest du wirklich darauf achten, dass die Asche nicht mehr glüht und dir bewusst sein, dass eine Zigarette im Bett keine so gute Idee ist. Auch wenn viele wissen, dass man Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lässt und Kinder nicht mit Feuer allein sein sollten, ist dies immer wieder häufige Ursache von Haushaltsbränden. Gerade wenn du die Wohnung verlässt, solltest du sicherstellen, dass keine Kerze mehr brennt und die Zigarettenglut versiegt ist.
Leicht entzündliche Flüssigkeiten wie Lösungsmittel, Lacke und Alkohol in der Nähe von Öfen oder Heizkörpern stellen immer ein hohes Brandrisiko dar. Achte darauf, dass du brennbare Materialien nicht in der Nähe von Elektrogeräten lagerst, die sich stark erwärmen. Auch jede Art von Spraydosen solltest du keiner hohen Hitze aussetzen und nicht in der Nähe der Heizung lagern.
Geräte, die sich während des laufenden Betriebs deutlich erwärmen, wie Waschmaschinen, Wäschetrockner oder E-Herde, stellen besondere Gefahren dar. Wenn sich in einem Raum hohe Wärme mit Feuchtigkeit verbindet, entsteht ein größeres Brandrisiko. Ein Kurzschluss oder ein überlastetes Stromnetz kann hier die Ursache für einen Brand sein. Vor allem durch die feuchtwarme Luft kann sich das Feuer besonders schnell ausbreiten. Checke am besten auch regelmäßig deine Steckdosen und lasse sie ggf. austauschen, denn auch der bekannte „Wackelkontakt“ beschleunigt die Brandentstehung.
Du solltest diese Geräte daher nie unbeaufsichtigt in Betrieb nehmen und sie auch in regelmäßigen Abständen nach Sicherheit an den elektrischen Anschlüssen checken lassen.
Wie du deinen Haushalt vor Bränden schützen kannst
> Achte auf einen sorgsamen Umgang mit allen Elektrogeräten im Haushalt und schalte sie aus, wenn du sie nicht benutzt – vor allem, wenn du die Wohnung verlässt.
> Sei dir über mögliche Brandherde bewusst und entferne möglichst alle Gefahrenquellen wie brennbare Flüssigkeiten aus der Nähe von Wärme produzierenden Elektrogeräten. Checke vor allem Steckdosen und elektrische Anschlüsse in regelmäßigen Abständen auf Sicherheitsmängel und lasse diese ggf. beheben.
> Wenn du frühzeitig Brände verhüten möchtest, lohnt sich die Anbringung von Rauchmeldern in der Wohnung. Sie melden frühzeitig den giftigen Brandrauch durch ein Warnsignal. Rauchmelder erhältst du preisgünstig im Baumarkt. Beim Kauf solltest du auf ein Prüfsiegel achten. Es muss allerdings nicht der teuerste Rauchmelder sein. Bei manchen Wohnungen gehören Rauchmelder auch zur Standard-Ausstattung. Frage am besten bei deiner Hausverwaltung nach, inwieweit die Wohnung brandgeschützt ist.
> In Büros und öffentlichen Gebäuden gehört es zur Sicherheitsausstattung, aber auch im privaten Haushalt lohnt sich die Anschaffung eines Feuerlöschers. Wichtig ist, dass er an einem Ort gelagert wird, wo ihn jede Person im Haushalt schnell erreichen kann. Schaum-Feuerlöscher kannst du in jedem Baumarkt kaufen. Sie funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip und löschen Brände schon durch wenige Sprühstöße.
> Lass Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von Kerzen oder Streichhölzern spielen und vergewissere dich, dass keine Kerze mehr brennt, wenn du dich aus der Wohnung entfernst.
Bald kannst du deinen Haushalt auch noch sicherer machen, indem du von unterwegs per iPhone-App z.B. gewarnt wirst, wenn dein Feuermelder einen Brandherd erkennt. Diese sogenannte Smart-Home-Technologie vernetzt deinen gesamten Haushalt und bringt mehr Sicherheit in deine eigenen 4 Wände.
Regulierung eines Brandschadens über die Hausratversicherung
Um bei einem Brandschaden abgesichert zu sein, solltest du in deiner Hausratversicherung unbedingt Brand einschließen. Ansonsten müsstest du alle entstandenen Schäden aus eigener Tasche zahlen. Wichtig ist, dass du nach einem Brandschaden nicht lange wartest, sondern sofort deine Versicherung über den Schaden in Kenntnis setzt. Lass also nicht mehr als ein paar Tage zwischen dem Feuer und deiner Schadensmeldung vergehen. Dabei solltest du den gesamten Schaden so gut es geht mit Fotos dokumentieren und diese an deine Versicherung weiterleiten, bevor du die Spuren des Schadens beseitigst. Wir empfehlen, dies schriftlich zu dokumentieren und Zeugen für den Schaden zu suchen, damit man sich auf der sicheren Seite befindet.
Bei größeren und sehr großen Schadensfällen schicken die Versicherungen meist einen Inspektor vorbei, der sich einen persönlichen Eindruck vom Schaden verschafft und eine Bestandsaufnahme durchführt. Hier solltest du dich vorher am besten noch einmal mit deinem Versicherungsvertrag vertraut machen und dir deine Versicherungsbedingungen und versicherten Gefahren anschauen.
Einfach oder grob fahrlässig: Wann besteht Versicherungsschutz
Bei einfacher Fahrlässigkeit ist die Versicherung vollständig zur Leistung verpflichtet. Sie liegt vor, wenn du deine erforderliche Sorgfalt außer Acht lässt. Wenn du hingegen an deinem Versicherungsschaden grob fahrlässig beteiligt bist, haftet die Versicherung nur anteilig. Sie hat dann das Recht, die Versicherungsleistung je nach dem Grad deines Mitverschuldens anteilig zu kürzen. Eine grobe Fahrlässigkeit liegt vor, wenn du deine erforderliche Sorgfalt in hohem Maße nicht beachtet hast. Das wäre im Falle der Hausratversicherung z.B., wenn du unbeaufsichtigt Kerzen in der Wohnung brennen lässt oder beim Verlassen der Wohnung die Herdplatte brennen lässt. Im Zweifelsfall müsstest du nachweisen, dass du im Moment des Versicherungsfalles nicht grob fahrlässig gehandelt hast, sondern alles Notwendige getan hast, um den entstandenen Schaden zu vermeiden. Die Unterscheidung zwischen beiden Fällen ist nicht gesetzlich konkret definiert, sondern hat sich aus der Rechtsprechung ergeben. Bei der Wahl deiner Hausratversicherung solltest du daher darauf achten, inwieweit deine Versicherung auch grob fahrlässig verursachte Schäden absichert und welche Fälle als grob fahrlässig gelten. Auch hier solltest du dir deine Versicherungsbedingungen genau ansehen.
Unser Tipp: Nimm generell immer eine komplette Bestandsaufnahme deines Haushalts vor und dokumentiere alles mit einem Foto. Notiere den Kaufpreis und wann das Gerät angeschafft wurde. Sonst hast du im Nachhinein bei einem Schadensfall keinen Beweis mehr, was alles zum Haushalt gehörte. Gerade bei Brand und Wasserschaden ist es wichtig, den Zustand des Hausrats vorher dokumentiert zu haben.
Katja Nauck war bis November 2016 Social-Media-Managerin bei Friendsurance und verantwortete den Content im Friendsurance Blog. Sie sammelte bereits Erfahrung als Blogredakteurin und Social Media Verantwortliche für verschiedene Startups und Verlage.