Hätten Sie gedacht, dass zwei Drittel der Deutschen Betrügereien wie Versicherungsbetrug und Schwarzarbeit in Ordnung finden? Eine aktuelle Umfrage im Auftrag von Friendsurance kommt diesbezüglich zu interessanten Ergebnissen. Dabei ist Versicherungsbetrug strafbar und verursacht der deutschen Versicherungswirtschaft viele Kosten, die letztlich wieder auf die Versicherten zurückfallen.
Mit dem Alter steigt die Ehrlichkeit
In einer von uns in Auftrag gegebenen Studie hat das Marktforschungsunternehmen Emnid gefragt, welche „Kavaliersdelikte“ die Deutschen verzeihlich finden. Dabei kam heraus, dass insgesamt 62% der Deutschen sagen, Betrügereien sind okay. Große Unterschiede gab es hier beim Alter: Nur ein Viertel der 14- 29-Jährigen beantwortete die Frage „Welche der folgenden Verhaltensweisen finden Sie verzeihlich?“ mit „Keine“. Bei den älteren Befragten über 60 waren es dagegen mehr als die Hälfte.
Regionale Vorlieben: In Berlin fährt man schwarz, in NRW mag man Raubkopien
In den westlichen Bundesländern finden 30% Schwarzarbeit in Ordnung, im Osten sind es 25%. Dafür finden weitaus mehr Ostdeutsche (15%) Falschangaben bei der Steuererklärung in Ordnung als Westdeutsche (8%). Spitzenreiter bei den Regionen sind Nordrhein-Westfalen und Berlin: 36% der Hauptstädter tolerieren Schwarzfahren während 34% der Einwohner NRWs nichts gegen illegalen Download haben. Mauscheleien bei der Schadensmeldung der Versicherung hingegen finden vor allem die Berliner (23%) verzeihlich. Am ehrlichsten ist man gegenüber der Versicherung in Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Vor allem Besserverdiener sehen Schwarzarbeit & Zollschmuggel als Kavaliersdelikt
Insgesamt hat jeder Zehnte hat nichts dagegen, wenn bei der Schadensmeldung geschwindelt wird. Dabei liegt Versicherungsbetrug im Ranking noch verhältnismäßig weit unten: Ganz oben auf der Liste steht bei den meisten jedoch Schwarzarbeit. Über 29% finden es demnach in Ordnung, Handwerker oder Haushaltshilfen zu beschäftigen, deren Einnahmen nicht versteuert werden. Vor allem Frauen stimmen dieser Aussage mit 32% eher zu als Männer. Auf Platz 2 der entschuldbaren Betrügereien folgen das Schmuggeln unverzollter Waren aus dem Ausland und gleich danach der illegale Download von Musik und Filmen aus dem Internet. Hier ist das Ergebnis besonders erstaunlich: Vor allem die Besserverdienenden (39%) mit einem Haushaltsnettoeinkommen über 3.500 € finden Raubkopien aus dem Internet vertretbar. Das ist erstaunlich, denn gerade jene Gruppe könnte sich den legalen Erwerb leisten und müsste nicht auf solche Schummeleien zurückgreifen. Diese Gehaltsgruppe scheint insgesamt weniger rechtschaffen zu sein, denn auch Befragte mit einem Einkommen zwischen 2.500 und 3.000 € haben kein Problem mit Schwarzarbeit (34%) und Schwarzbeschäftigung (43%). Viele Bürger scheinen sich nicht mit den Folgen für die gesamte Gemeinschaft zu beschäftigen und sehen es so, dass es okay ist, sich für den persönlichen Vorteil in diesem Gebieten zu bereichern.
Versicherungsbetrug verursacht Kosten von rund 4 Milliarden €
Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, wie lax die allgemeine Meinung der Deutschen gegenüber Straftaten wie Steuerbetrug, Schwarzarbeit und sogar Versicherungsbetrug ausfällt. Durch Versicherungsbetrug entstehen in der Schaden- und Unfallversicherung Kosten von rund 4 Milliarden €. Laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) ist einer von zehn Schadensfällen frei erfunden oder wurde manipuliert.
Dabei geht es nicht nur um große Schadensfälle. Vor allem im Bereich der Hausrat- und Haftpflichtversicherungen fallen die zahlreichen kleinen Betrügereien ins Gewicht. Viele Versicherungskunden schummeln z. B. in der Schadenshöhe und setzen den Schadenswert spontan höher an. Versicherungen prüfen jedoch genau, um welchen Wiederbeschaffungswert es sich handelt.
Oder man versucht sich durch die Schadensregulierung zu bereichern und z. B. ein neuwertiges Fernsehgerät zu erhalten: Während der Fussball-WM im letzten Jahr gab es zahlreiche Fälle, in denen auf einmal der Fernseher zu Bruch ging, weil er sich von der Wand löste oder es zu einem Wasserschaden kam. Auch nach Unwettern stellen Versicherer vermehrte Zunahme von Schadensfällen an elektrischen Geräten wegen Hochspannung fest – hier lässt sich leicht prüfen, ob sich in der fraglichen Zeit tatsächlich ein Unwetter ereignete, das den Schaden verursacht haben kann. Klassiker der Betrugsphänomene sind außerdem Brillenschäden, Smartphoneschäden, gefälschte Belege und manipulierte Rechnungen und KfZ-Schäden durch inszenierte Auffahrunfälle.
Für die Prüfung solcher Fälle beschäftigen Versicherer zahlreiche Gutachter und Sachverständige, die dies in einem Betrugsabwehrsystem genau prüfen. Mitarbeiter in der Schadensregulierung werden geschult bei der Aufnahme einer Schadensmeldung jene Fragen zu stellen, die mögliche Betrugsversuche sofort abwehren. Dies verursacht hohe Kosten, die sich wieder in steigenden Beiträgen für die Versicherungsnehmer bemerkbar machen. Und nicht nur dies: Viele Versicherte unterschätzen die Folgen von Versicherungsbetrug, es drohen nicht nur zivilrechtliche Konsequenzen und in manchen Fällen Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren, sondern auch der Entzug des Versicherungsschutzes.
Friendsurance reduziert Versicherungsbetrug
Viele Versicherte sehen dennoch Versicherungsbetrug als Kavaliersdelikt an und bedenken nicht die Folgen und vor allem die steigenden Kosten, die Versicherungsbetrug für alle Beteiligten mit sich bringt.
Eine Versicherung, die man jahrelang zahlt, ohne sie in Anspruch zu nehmen, ist für viele ein Ärgernis, da sie nur Kosten verursacht, ohne dass man etwas zurückbekommt. Der Friendsurance-Schadensfrei-Bonus setzt genau hier an und fördert faires Verhalten gegenüber der Versicherung, weil er Schadensfreiheit mit einem jährlichen Bonus belohnt. Davon profitieren beide Seiten: Als Kunde werden Sie für Ihr umsichtiges Verhalten mit einer Bonuszahlung belohnt und die Versicherungsunternehmen sparen zahlreiche Kosten durch weniger Versicherungsbetrug. Insgesamt verfolgen wir damit das Ziel, so auch die Zufriedenheit der Versicherungskunden und Versicherer wieder herzustellen.
Katja Nauck war bis November 2016 Social-Media-Managerin bei Friendsurance und verantwortete den Content im Friendsurance Blog. Sie sammelte bereits Erfahrung als Blogredakteurin und Social Media Verantwortliche für verschiedene Startups und Verlage.
Typisch, die Berliner mal wieder 😉