Das Smartphone wird zunehmend zum Schweizer Taschenmesser der Technik und löst mit jedem neuen Modell andere Geräte, wie Laptop und Kamera ab. Mit dem Mobiltelefon wird kommuniziert, aber auch gegoogelt, gestreamt, eingekauft und es werden Konten und Versicherungen verwaltet. Auch aus diesen Gründen wird immer mehr in das Handy investiert, es soll immer schneller, besser, sicherer sein.
Die Deutschen investieren rund 25% eines Monatsgehaltes in den Handykauf
Gaben die Deutschen 2014 noch durchschnittlich 366 € für ein neues Gerät aus, so waren es 2018 schon 489 € (Statista). In diesen Durchschnittswerten spiegeln sich sowohl günstige Handys als auch hochpreisige Smartphones wider, deren Neupreis auch keine Grenze nach oben gesetzt zu sein scheint. Betrachtet man die Flaggschiffe der bekanntesten Marken, beispielsweise das Apple iPhone 11 Pro Max, kosten diese mitunter schon vierstellige Summen. Der Handymarkt ist jedoch hart umkämpft. Und dieser Preiskampf kommt vor allem den Nutzern zugute. Ein Beispiel ist der Anbieter Xiaomi, der unter 500 € schon verhältnismäßig leistungsstarke Geräte anbietet. So könnte es sein, dass Kunden in den kommenden Jahren mehr Leistung für das gleiche Geld bekommen.
Wurden 2014 also noch etwa 20,1% eines Monatsgehaltes in die Anschaffung eines neuen Handys investiert, so waren es 2018 schon über ein Viertel (25,14%). Der Durchschnittsverdiener müsste aktuell also rund 5 Werktage arbeiten um sich ein Handy leisten zu können.
Das klingt auf den ersten Blick nach viel Geld, allerdings erfüllt das Gerät auch lange einen Nutzen, wenn sorgsam damit umgegangen wird.
Wie lange, hängt meist von den Präferenzen des Nutzers ab. Denn über die Hälfte (54,6%) der Deutschen schaffen sich, laut einer Mafo Studie, spätestens alle 3 Jahre ein neues Smartphone an, über ein Viertel (25,2%) sogar alle 2 Jahre. Eine schärfere Kamera, ein stärkerer Prozessor, neue Funktionen, die aktuelleren Modelle bringen immer ein Plus an Leistung und Komfort.
Bei der Neuanschaffung lassen sich die Nutzer jedoch ungern an teure Verträge binden, denn nur jedes fünfte Handy wird im Rahmen eines Mobilfunkvertrags gekauft. (Mafo).
Pro Monat kostet uns unser Telefonvergnügen rund 35 €
2018 zahlten die Deutschen also im Schnitt 489 € für die Anschaffung eines Smartphonegeräts. Nutzt man dieses durchschnittlich 3,5 Jahre (43 Monaten) (Mafo), so schlägt allein das Mobilgerät mit 11,37 € pro Monat zu Buche.
Hinzu kommen jedoch noch die Gebühren für Handyverträge von durchschnittlich 22,89 € pro Monat (Check24, Bundesdurchschnitt, 2017-2018). Im Schnitt zahlen die Deutschen also 34,26 € pro Monat für ihr “Telefonvergnügen”. Das ist ungefähr so viel wie ein Restaurantbesuch oder die monatliche Mitgliedschaft in einem Fitnesscenter.
Deutliche Präferenzen: Rund die Hälfte der Nutzer kaufen teure Handys (über 300 €)
Ziehen die meisten Leute tatsächlich hochwertige Handys vor? Fast die Hälfte (47%) der Befragten geben in einer Mafo-Umfrage 2019 an, über 300 € beim Kauf ihres Smartphones auszugeben, 20% sogar über 600 €. Jeder Fünfte Handykäufer entscheidet sich demzufolge für ein sehr teures Gerät. Bei diesen hochwertigen Geräten gehen viele Nutzer noch einen Schritt weiter und schliessen eine Handyversicherung ab, da diese für verhältnismäßig geringe Beiträge, eine umfangreiche Absicherung bietet.
Im europäischen Vergleich: Deutsche geben beim Gerätekauf deutlich weniger aus
Ist den Nutzern in anderen europäischen Ländern ihr Smartphone mehr wert? Sind sie technikaffiner und kaufen immer die hochwertigsten Handys? Oder sind Smartphones in anderen Ländern einfach teurer? Eine Analyse aus dem Jahr 2017 (Statista) zeigt, dass besonders die Schweiz und die Niederlande viel für Telekommunikationsgeräte pro Einwohner ausgeben (über 200 € pro Jahr). Dahingegen bleiben Deutsche und Österreicher mit rund 140-150 € pro Jahr in Europa im unteren Drittel. Nur Nutzer in Spanien und Polen geben weniger als die Deutschen aus (jährlich unter 115 €).
Kindern ist ihr Smartphone ein Drittel ihres Taschengeldes wert
Das Smartphone übt schon früh eine hohe Faszination auf die Kinder und Jugendlichen aus. 75% der 10 bis 11-Jährigen und sogar 95% der 12 bis 13-Jährigen haben bereits ein Handy. Und dafür sind sie sogar bereit, auf einen Teil ihres kostbaren Taschengeldes zu verzichten.
Laut der Kinder-Medien-Studie 2019 bekommen in Deutschland Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren im Schnitt 31,76 € Taschengeld im Monat (2019). Die gleiche Altersgruppe gibt zudem an, monatlich 8-10 € (Statista), also rund ein Drittel ihres Taschengeldes, in das Smartphone zu investieren. Dies bezieht sich allerdings nur auf Telefon, mobiles Internet und Apps, weitere Ausgaben (Accessoires oder andere) rund ums Handy sind hier noch gar nicht berücksichtigt.
Die Umfrage ergibt allerdings auch, dass, trotz Faszination für Handy und Spieleapps, die Kinder (4-13 Jahre) ihr Taschengeld immer noch viel lieber für Süßigkeiten, Zeitschriften und Eis ausgeben (Kinder-Medien-Studie 2018).