Einbruch-Diebstahl ist leider keine Seltenheit. Alleine im Jahr 2014 registrierte die Polizei laut eigenen Angaben bundesweit rund 152.000 Wohnungseinbrüche und damit den höchsten Wert seit 16 Jahren. Der dabei verursachte Schaden lag bei über 420 Millionen Euro. Einen 100% Schutz vor einem Einbruch gibt es zwar nicht, es gibt jedoch einige Maßnahmen und Gadgets, die Ihnen von vorn herein helfen können, das Einbruchsrisiko zu senken und Ihr Zuhause zu schützen.
Entgegen gewöhnlicher Annahmen finden viele Einbrüche auch während des Tages statt (Tageswohnungseinbrüche), der Schock ist aber im Allgemeinen der gleiche. Nicht nur der Verlust wertvoller Gegenstände ist dabei zu verkraften, sondern vor allem auch der Verlust des Sicherheitsgefühls.
Einbruch-Diebstahl: Was dahinter steckt
Per Definition handelt es sich hierbei um eine schwere Form des Diebstahls, bei der Dritte unerlaubt in einen abgegrenzten Bereich eindringen. Der Raum wird dabei mittels Einbruch, Einsteigen oder Aufbrechen zugänglich gemacht, entweder durch Werkzeuge oder „falsche“ Schlüssel. Durch diese Überwindung eines Hindernisses oder einer besonderen Sicherung gegen Wegnahme werden dann Gegenstände entwendet. Ein Einbruch-Diebstahl kann somit nicht nur im Eigenheim oder einer Garage stattfinden, sondern auch in einem Fahrzeug.
Die Hausratversicherung liefert materiellen Schadenersatz
Um sich gegen einen Einbruch-Diebstahl abzusichern, kann eine Hausratversicherung abgeschlossen werden, die im Falle eines solchen Delikts für den Wiederbeschaffungswert eintritt. Zusätzlich können auch Reparatur- und Übernachtungskosten (für Zeit während der Rekonstruktion) übernommen werden. Das Gute dabei ist, dass die Hausratversicherung auch Garagen und andere zur Wohnung/zum Haus gehörende Bereiche abdeckt, auf die sich der Tarif bezieht. Die physischen Auswirkungen eines Einbruchs kann eine Hausratversicherung aber natürlich nicht abdecken. Hier gilt es sich möglichst gut zu schützen, damit Einbrecher kein leichtes Spiel.
Wirkungsvoll vor Einbruch-Diebstahl schützen: So geht’s
1. Wer ein Haus mit Grundstück besitzt, kann in erster Instanz eine Einfriedung oder einen Zaun errichten, um das eigene Grundstück zu umschließen und nach außen hin abzugrenzen. Zusätzlich kann dabei außerdem ein Sichtschutz aufgestellt werden, etwa durch Hecken und Sträucher. Ein weiterer Schutz ist die Einrichtung einer Türsprechanlage, die auch mit einer Videokamera ausgestattet werden kann. Ebenfalls sollte man darauf achten, Aufstiegshilfen wie etwa Mülltonnen, Gartenmöbel etc. zu entfernen, um den Einstieg in das Haus nicht unnötig zu erleichtern. Eine aktiv abschreckende Maßnahme ist die Installation von Licht (zum Beispiel mittels Bewegungsmelder) an besonders einbruchsgefährdeten Bereichen.
2. Gerade offen herumliegende Wertsachen sind bei einem Einbruch-Diebstahl ein gefundenes Fressen für Einbrecher, deshalb sollten diese nach Möglichkeit in Wertbehältnissen (Safe, Einmauerschränke, Geldkassetten) verwahrt werden. Beim Kauf eines solchen Behältnisses sollte dabei unbedingt auf geprüfte bzw. zertifizierte Ware geachtet werden.
3. Für die weitere Absicherung können zudem Alarmanlagen angebracht werden. Unterschieden wird dabei zwischen der sogenannten Fallenüberwachung (Alarm geht erst los, wenn der Einbrecher in den überwachten Bereich eingedrungen ist) und der Außenhautüberwachung (hier werden vor allem Türen und Fenster überwacht, die Alarmierung erfolgt dadurch bereits bevor der Einbruch stattgefunden hat).
4. Eine weitere Einbruchshürde stellen einbruchshemmende Rollläden dar, die es in verschiedenen Sicherheitsklassen gibt. Die Rollläden sollten allerdings nur während der Nacht und nicht während des Tages geschlossen werden. Letzteres vermittelt den Eindruck, dass die Anwohner nicht zu Hause seien.
5. Generell sollte gerade auf die Fenster einer Wohnung/eines Hauses besonderes Augenmerk gelegt werden. Wer sein Zuhause verlässt, sollte immer alle Fenster schließen, ein gekipptes Fenster ist für einen geübten Einbrecher so gut wie eine offen stehende Tür. Auch hier gibt es spezielle einbruchshemmende Fenster, die den unerwünschten Einstieg in das Eigenheim deutlich erschweren.
6. Auch die Türen einer Wohnung oder eines Hauses dürfen nicht vernachlässigt werden und sollten deshalb mit einem möglichst sicheren Schloss ausgestattet sein, das beim Verlassen der Wohnung (auch wenn es nur kurz ist) immer abgeschlossen wird.
Neue Tools und Gadgets, die Einbruch vorbeugen
Neben diesen einfachen aber wirkungsvollen Tipps ist mittlerweile ein großes Angebot an Gadgets und Geräten vorhanden, die eingesetzt werden können:
– Attrappen von Überwachungskameras wie Visortech oder Sirenengehäusen, die dem Einbrecher vortäuschen, er würde gefilmt oder von einer Sirene überrascht
– ein elektronischer Wachhund mit Bewegungssensor von Pentatech, der Hundegebell auslöst, wenn er eine Bewegung wahrnimmt
– ein Glasbruchmelder von Safety First, der bei splitterndem Glas oder Erschütterung Alarmsignale aussendet (http://goo.gl/dDqn5o)
– der Fake TV, der einem potentiellen Einbrecher den Eindruck vermittelt, jemand sei zu Hause und schaue Fernsehen
– ein Alarmtürstopper von Pentatech, der Alarm auslöst und die Tür blockiert
All diese Geräte sollen dabei helfen, unwillkommene „Gäste“ aus den eigenen vier Wänden fernzuhalten. Etwas subtiler, dafür aber als außergewöhnlicher Schutz gegen Diebstahl von Schmuck oder Geld gedacht, sind Wertbehältnisse in Form von Alltagsgegenständen wie etwa Konserven- oder Getränkedosen.
Praktische Tipps der Polizei gegen Einbruch-Diebstahl
Neben den erwähnten Handlungen rät die Polizei außerdem zu einem generell sicherheitsbewussten Verhalten. So gehören nicht nur das Verschließen von Türen und Fenstern bei Abwesenheit zu den präventiven Maßnahmen, sondern auch Folgendes sollte möglichst bedacht werden:
– Schlüssel niemals draußen verstecken
– Bei Verlust eines Schlüssels unbedingt den Schließzylinder auswechseln
– Verdächtige Personen oder Verhalten sollten sofort der Polizei mitgeteilt werden
– Die Abwesenheit von der eigenen Wohnung/vom eigenen Haus sollte nicht auf den sozialen Netzwerken geteilt werden
Sie haben bereits Erfahrungen mit Einbruchs-Prävention und Einbrecher erfolgreich in die Flucht geschlagen? Tauschen Sie sich gern mit uns aus!
Katja Nauck war bis November 2016 Social-Media-Managerin bei Friendsurance und verantwortete den Content im Friendsurance Blog. Sie sammelte bereits Erfahrung als Blogredakteurin und Social Media Verantwortliche für verschiedene Startups und Verlage.